Presse Archiv

In unserem Archiv finden Sie die wichtigsten und spannendsten Presseveröffentlichungen der jüngeren Vergangenheit im Überblick. Wenn Sie eines der Themen tiefer interessiert, freuen wir uns, wenn Sie sich mit uns in Verbindung setzen.

Wirtschaftswoche

Exklusiv hat die WirtschaftsWoche erste Ergebnisse der Studie ‚Führungsbarometer 2017: Die strategische Bedeutung des mittleren Managements‘ veröffentlicht. Die Studie wurde vom Meinungsforschungsinstitut Forsa im Auftrag von Penning Consulting durchgeführt und vertieft die folgenden Themenstellungen:

  • Status der Transformations- und Veränderungsprozesse in deutschen Unternehmen
  • Veränderung der Rolle des Mittelmanagers in Zeiten der Transformation
  • Haltung zu Change-Projekten
  • Belastungsgrad des mittleren Managements
  • (Neue) Funktionen der Mittelmanager
  • Aufgaben- und Arbeitszeitverteilung
  • Stärken und Schwächen von Mittelmanagern im Führungskontext
  • Einfluss auf und Einbindung in die Entwicklung der Unternehmensstrategie
  • Untersuchung der relevanten Faktoren von Unternehmenskultur

Die WirtschaftsWoche beginnt damit, den aktuellen Status von Veränderungsprojekten in deutschen Unternehmen zu durchleuchten und die Belastungsgrad der Mittelmanager zu beschreiben.

Die entscheidende Erkenntnis: Die subjektiv empfundene Belastung hängt weniger von individuellen Faktoren als von der Gesamtorganisation und -struktur der jeweiligen Unternehmen ab. Konkret: Da, wo Mittelmanager bereits in neue Rolle gefunden haben, sinkt der Grad der empfundenen Belastung.

Stephan Penning sagt: „Die Rollendefinition des mittleren Managements ist keine Aufgabe für den einzelnen Manager. Denn die ungenügende Zeit für die Mitarbeiter, für sich selbst und die beklagte Überlastung – das sind strukturelle Probleme. Um dem mittleren Management eine Rolle als Coach und Berater der Mitarbeiter zu ermöglichen, muss das Top-Management dies gegenüber seinen Führungskräften auch selbst leben.“

Führungsbarometer 2017/18 – Führung

PENNING-STUDIE MIT FORSA: DEUTSCHE FÜHRUNGSKRÄFTE VERWENDEN NUR EINE STUNDE PRO WOCHE ZUR INDIVIDUELLEN FÖRDERUNG IHRER MITARBEITER

Durchschnittlich eine Stunde pro Woche (bei 40 Stunden Arbeitszeit) verbringt ein Manager der mittleren Ebene mit individueller Entwicklung und Konfliktmanagement der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Nicht verwunderlich, denn viele deutsche Führungskräfte ‚führen‘ nicht oder zu wenig. Gerade einmal in einem Fünftel der Gesamtzeitspanne der Tätigkeiten findet Führung statt. Den größten Teil ihrer Zeit investieren Mittelmanager in operative Managementaufgaben (31 Prozent ihrer Arbeitszeit) sowie Fach- und Sachaufgaben (24 Prozent), anstatt in Führung (21 Prozent), Strategie (15 Prozent) und Zeit zur ungebundenen Selbstreflexion (10 Prozent).

Das ist das Ergebnis der Untersuchung „Führungsbarometer 2017/18 Teil 4: Führung“ des Meinungsforschungsinstituts Forsa im Auftrag der Change-Beratung Penning Consulting.

  • 37 Prozent halten es für eine Stärke ihrer Führungskräfte, das individuelle Lernverhalten der Mitarbeiter zu erkennen
  • Den größten Teil ihrer Führungszeit nutzen Mittelmanager für Aufgabenkoordination (24 Prozent), Meetings und Zielmanagement (je 18 Prozent)
  • Findet Befähigung unmittelbar während der täglichen Arbeitsabläufe statt, ist dies nicht nur effektiver, sondern spart auch Zeit

„Deutsche Mittelmanager versuchen sich bis heute immer noch daran, der bessere Fachexperte und Problemlöser zu sein als ihre Mitarbeiter“, sagt Stephan Penning, Geschäftsführer von Penning Consulting und Studienleiter. „Dabei wird durch die permanente Möglichkeit, Wissen digital abzurufen und Wissenslücken somit innerhalb kürzester Zeit zu schließen, Know-how und Expertentum immer mehr zu einem Commodity. Abgesehen davon, dass die Manager sich in dieser skizzierten Positionierung selbst schaden: Deutlich problematischer ist es für das gesamte Unternehmen.“

Nur 37 Prozent der befragten Unternehmen halten es für eine Stärke ihres mittleren Managements, das individuelle Lernverhalten ihrer Mitarbeiter zu erkennen und zu berücksichtigen. 41 Prozent haben angegeben, die Führungskräfte erkennen und nutzen die individuellen Motivationsbedürfnisse der Mitarbeiter.

Und nur 43 Prozent lassen sich zu der Aussage hinreißen, dass ihre Manager stark darin seien, die individuellen Potenziale ihrer Mitarbeiter zu entwickeln. Trotzdem: 83 Prozent geben an, dass es in ihrem Unternehmen eine Vertrauensbeziehung zwischen Führungskräften und Mitarbeitern gebe.

Zu viel Harmonie zwischen Führungskräften und Mitarbeitern führt zu träger Organisation

„Es ist nur zu hoffen, dass dies nicht vielmehr ein Nicht-Angriffspakt ist“, sagt Stephan Penning. „Tust du mir nichts, tu ich dir nichts. Denn Coaching und individuelle Entwicklung eigenen sich häufig viel weniger dazu, Harmonie zu produzieren. Schließlich geht es darum, gemeinsam besser zu werden. Wird das erst gar nicht versucht, drohen Organisationen in eine harmonisch bedingte Träge abzurutschen. Das bedeutet häufig Stillstand in Sachen Unternehmensentwicklung und Innovation. Führung heißt aber nicht nur Akzeptanz zu finden. Sondern eben auch unangenehme Dinge ansprechen und entscheiden zu müssen. Wer Führungskraft wird, bewirbt sich nicht um einen Beliebtheitspreis.“

Führen Manager dann, verbrauchen Sie den größten Teil ihrer Zeit für die Koordination und Priorisierung von Aufgaben (24 Prozent), gefolgt von Meetings (18 Prozent), Zielmanagement (18 Prozent) und Personalplanung (14 Prozent). Für individuelles Coaching sowie Konfliktmanagement bleiben jeweils 13 Prozent der Führungszeit. Hochgerechnet auf eine 40-Stunden-Woche bedeutet das: Eine Führungskraft verbringt gerade einmal eine einzige Stunde in der Woche mit der individuellen Führung ihrer Mitarbeiter. Stephan Penning sagt: „Und zwar all ihrer Mitarbeiter, nicht jedes Einzelnen.“ Legt man eine 60-Stunden-Woche zugrunde, sind es immerhin 1,5 Stunden. „Geht man davon aus, dass ein mittlerer Manager auch nur zehn Menschen führt, sind das sechs Minuten pro Person. Es ist unerklärlich, wie hier persönliche Entwicklung stattfinden soll.“

Die einfache Neuverteilung von Zeit reicht als Lösungsansatz nicht aus

„Die Lösung des Problems ist vielschichtig“, sagt Stephan Penning. „Zunächst einmal ist das Selbstverständnis der Mittelmanager entscheidend, nicht nur als Führungskraft tituliert zu werden, sondern im Wortsinne auch führen zu wollen. Im zweiten Schritt steht das Können: Welche Führungskompetenzen haben die entsprechenden Manger bereits erworben? Sind Wollen und Können vorhanden, muss Zeit umdisponiert werden: Weg von operativer Arbeit und Fach- und Sachaufgaben hin zu Führungszeit. Und das wiederum fokussiert auf individuelle Befähigung. Diese kann und sollte übrigens durchaus während der operativen Arbeitszeit der Mitarbeiter stattfinden. ‚Individuelle Befähigung‘ muss nicht immer heißen ‚individueller Termin‘. Effektiver ist in vielen Fällen eine unmittelbare Begleitung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in ihren täglichen Arbeitsabläufen.“

Über die Studie:

Forsa hat im Auftrag von Penning Consulting 90 HR-Chefs befragt. Jeweils zu einem Drittel in Unternehmen zwischen 400 und 500 Mitarbeitern, zwischen 501 und 1.000 Mitarbeitern und mit mehr als 1.001 Mitarbeitern. Um so einen repräsentativen Querschnitt durch verschiedene Unternehmensgrößen und -formen in Deutschland zu erhalten.

PERSONALWIRTSCHAFT: CHANGE ROUNDTABLE – DIE WELLEN REITEN

Für komplexe Probleme gibt es keine einfachen Lösungen. Das ist ein Grund, warum Unternehmen häufig die Dienste von Change Managern und Beratern in Anspruch nehmen. Die Personalwirtschaft hat sechs Experten an den Runden Tisch gebeten, um über das richtige Maß an Mitarbeiterpartizipation, den Stellenwert von Change-Modellen in der Praxis und auch über Mut zu sprechen.

Change ist Arbeit, meist extra und viel, und er kostet leider auch Freizeit.“
– Stephan Penning am Change Roundtable

ManagerSeminare

MANAGERSEMINARE: NEUES ROLLENVERSTÄNDNIS – WENIGER DRUCK FÜR MITTELMANAGER

In der Ausgabe 02.2018 berichtet das Fachmagazin managerSeminare über die Penning- und Forsa-Studie ‘Führungsbarometer 2017/18‘:

Mittelmanager, die in ihren Teams als Berater und Entwickler fungieren, können besser mit Belastungen umgehen als Manager mit klassischem Rollenverständnis. Das ist das Kernergebnis der Untersuchung „Führungsbarometer 2017“, die das Meinungsinstitut Forsa im Auftrag des Beratungsunternehmens Penning Consulting durchgeführt hat. Für die Studie wurden 90 HR-Führungskräfte befragt. Dabei zeigte sich: Nur 56 Prozent der Mittelmanager gaben an, gut mit Druck umgehen zu können.

44 Prozent der Befragten fühlen sich hingegen derzeit sehr belastet oder überlastet. Der Grund liegt laut den Studienautoren darin, dass die Manager trotz der vielfältigen Veränderungen in der Unternehmenswelt noch immer an dem klassischen Rollenverständnis festhalten. „Dabei braucht es eine neue Definition von Führungskräfterollen, damit Manager nicht in der Ambidextrie von Alltags- und Projektgeschäft aufgerieben werden“, erklärt Stephan Penning, Geschäftsführer von Penning Consulting.

Seine Aussage wird durch die Studienergebnisse unterstrichen: 67 Prozent der Führungskräfte, die sich weniger belastet fühlen, haben ihre Rolle bereits überdacht. Sie treten hauptsächlich als Coachs und Unterstützer ihrer Mitarbeiter auf, während sich ihre Teams weitestgehend selbst steuern. Bei den Mittelmanagern mit einem starken Gefühl der Belastung sind es nur 40 Prozent.

PERSONALWIRTSCHAFT: WIE ENGAGEMENT VERÄNDERUNGSKOMPETENZ BEEINFLUSST

Change-Fähigkeit ist mittlerweile ein etabliertes Qualitätsmerkmal von Organisationen und Managern. Eine aktuelle Befragung zeigt, dass hierfür insbesondere das Engagement der Führungskräfte und Mitarbeiter ausschlaggebend ist.

Change hat längst einen festen Platz in der Unternehmenswelt eingenommen. In Führungsseminaren gehören Lewins Veränderungskurve und Kotters acht Schritte eines erfolgreichen Change-Prozesses zum Standard. Das Verständnis lautet überspitzt: Basierend auf einem das gesamte Unternehmen bedrohenden Leidensdruck – in einer Analogie von einem Nokia-CEO einst „Burning Platform“ getauft und heute häufig unter diesem Begriff verwendet – muss ein vom oberen Management getriebener Top-down-Prozess die Veränderung erklären und umsetzen. Es werden alle Kräfte mobilisiert, um gemeinsam die Krise zu bewältigen und nach Abschluss des Projekts in eine Phase der Ruhe und Stabilität zurückkehren zu können.

„Burning Platform“ nicht zukunftsfähig

Je schneller sich Umfeld und Markt wandeln, je häufiger eine neue, bahnbrechende Innovation etablierte Produkte verdrängt, desto mehr erkennen Unternehmen, dass Veränderungen initiiert werden müssen, bevor spürbarer Leidensdruck entsteht.

Das hat auch die von Penning Consulting gemeinsam mit dem Meinungsforschungsinstitut Forsa durchgeführte Studie „Personalbarometer“ gezeigt. In dieser Untersuchung hat nur ein Viertel der Befragten angegeben, Veränderungen erst auf Basis von bereits vorhandenem Leidensdruck anzugehen. Gleichzeitig zeigt sich, wie stark kulturelle Faktoren in dieser wichtigen Frage Einfluss nehmen. Ausgehend von elf Faktoren haben wir das Engagement-Level der befragten Unternehmen gemessen und festgestellt, dass kein einziges Unternehmen mit hohem Engagement auf den einsetzenden Leidensdruck – also die „Burning Platform“ – wartet, während 45 Prozent der Unternehmen mit niedrigem Engagement erst dann Veränderungen einleiten.

Das Engagement der Führungskräfte und Mitarbeiter beeinflusst also signifikant die Veränderungswilligkeit einer Organisation. Anders als Start-ups, die den ersten Zyklus einer Produktentwicklung durchlaufen und deren Strukturen, Prozesse und kulturellen Spielregeln sich erst entwickeln, stehen etablierte Unternehmen vor einer anderen Herausforderung. Während es im Alltag vieler Führungskräfte heute darum geht, Produkte und Prozesse zu optimieren oder Kosten zu senken, muss an anderer Stelle radikal neu gedacht und mit alten Regeln gebrochen werden.

Das kann zu Paradoxien führen. Während in einem Bereich Sicherheit bis zur Null-Fehler-Toleranz notwendig ist oder Kosteneinsparungen fokussiert werden, wird in einem anderen Bereich in Experimente für zukünftige Produkte investiert, die im Falle eines Scheiterns als Lernerfahrung begrüßt werden. Führungskräfte müssen dieses Spannungsfeld der sogenannten Ambidextrie, also sowohl flexibel als auch effizient zu sein, durch eine starke Veränderungskompetenz aktiv gestalten können.

Gestaltung bedeutet, im etablierten Geschäft mittels bewährter Instrumente wie „KVP“ oder Best-Practice-Initiativen inkrementelle Optimierungen voranzutreiben. Gleichzeitig jedoch durch radikale Musterbrüche und neue Ansätze wie Design Thinking oder agiles Management Innovationen zu ermöglichen.

Change als Daueraufgabe auf allen Ebenen

Eine starke Identifikation mit dem Unternehmen ist für beide Gestaltungsfelder wichtig: In unserer Studie haben 82 Prozent der Unternehmen mit hohem Engagement die kontinuierliche Optimierung des eigenen Bereichs als Stärke ihrer Führungskräfte im mittleren Management beschrieben, wohingegen bei solchen mit niedrigem Engagement nur 38 Prozent dies als Stärke sehen.

Ähnliches zeigt sich beim Gestaltungsfeld Innovation. Während alle Unternehmen mit hohem Engagement angaben, eine Innovationskultur zu haben, die Fehler zulässt und auswertet, wurde dies nur von rund der Hälfte der Unternehmen mit niedrigem Engagement bestätigt. Mit Blick auf den zweiten Unterschied zwischen altem und neuem Verständnis von Change hinsichtlich des Engagements zeigt sich nicht nur, dass die Denkweise von einem phasenorientierten Change zur kontinuierlichen Selbsterneuerung verändert werden muss. Auch die zentralen Akteure verändern sich.

Während bisher primär das Topmanagement sowie ausgewählte Multiplikatoren Treiber der Veränderung sind, bedarf es zukünftig aller Ebenen – vom Mitarbeiter bis zum Vorstand. Konsequenterweise wird so eine starke Veränderungskompetenz zum Qualitätsmerkmal in der gesamten Organisation. Ein Beispiel dafür ist die Notwendigkeit, achtsam für Veränderungen am Markt zu sein und auch als Mittelmanager selbstständig darauf zu reagieren. Die Bedeutung von Engagement als Einflussfaktor auf eine solche Achtsamkeit zeigte sich in der Studie als signifikant. 86 Prozent der befragten Unternehmen mit hohem Engagement haben angegeben, dass ihre mittleren Führungskräfte bei Veränderungen am Markt selbstständig strategische Entscheidungen treffen.

Bei den weniger Engagierten haben dies nur 31 Prozent bestätigt. Ob Mittelmanager solche Entscheidungen treffen, hängt zwangsläufig von ihren Möglichkeiten ab. Dabei tendieren Unternehmen inzwischen eher dazu, ihren Führungskräften die nötigen Gestaltungs- und Entscheidungskompetenzen zuzugestehen. Auch in unserer Studie bestätigten dies 61 Prozent der Befragten.

Doch auch hier ist Engagement wieder entscheidender Differenzierungsfaktor. So sagen dann auch nur 38 Prozent der befragten Unternehmen mit niedrigem Engagement, dass ihr mittleres Management über die entsprechenden Kompetenzen verfügt, um Veränderungen im eigenen Bereich zu initiieren. Währenddessen räumen 86 Prozent der Unternehmen mit hohem Engagement ihren Managern den nötigen Spielraum ein.

Veränderungskompetenz als Qualitätsmerkmal etablieren

Wenn Veränderungskompetenz zum Qualitätsmerkmal einer Organisation wird, stellt sich die Frage, welche Hebel zur Verfügung stehen, um diese zu steigern. In unserer Beratungspraxis zeigen sich dazu vier Ansatzpunkte:

Kultur: Innovation sollte durch das Agieren auf Augenhöhe ermöglicht werden, indem Expertise und Kompetenz höher gewichtet werden als der Status in der Hierarchie. Handlungsorientierung muss zentrales Leitmerkmal der Kultur sein und nicht in angstgetriebenen Abstimmungsschleifen erstickt werden.

Organisation: Durch flexible Rollen sollte eine Dynamisierung der Hierarchie angestrebt werden. Sichtbar wird dies, wenn sich der Tätigkeitsbereich der Mitarbeiter nicht nur auf die klassische Stellenbeschreibung beschränkt, sondern sie auch unternehmensweite Rollen, etwa im Rahmen von KVP, Veränderungsprojekten oder Digitalisierungsinitiativen, übernehmen und dafür anerkannt werden.

Führung: Es gilt den Begriff der Autorität neu zu definieren und sie als Fähigkeit zu verstehen, den eigenen Mitarbeitern Impulse zu geben. Die Führungskraft versteht sich dabei als Unterstützer der Leistungsprozesse ihrer Mitarbeiter, indem sie hinter, nicht über ihnen steht.

Management: Veränderungskompetenz bedeutet hier, kontinuierlich und systematisch zu hinterfragen, was gerade wichtig und mit Priorität zu behandeln ist. Das gilt insbesondere hinsichtlich des Ressourcenmanagements, wo sich der Fokus verschiebt von dem, was generell möglich, zu dem was tatsächlich gerade sinnvoll und vom Mitarbeiter sowie der Organisation leistbar ist.

All diese Maßnahmen wirken sich unmittelbar auf das Engagement von Führungskräften und Mitarbeitern aus – und ermöglichen damit nicht nur ein früheres Erkennen von Change-Notwendigkeit. Sie befördern auch, neben den hier vorgestellten Ergebnissen, maßgeblich die grundsätzliche Veränderungsfähigkeit.

Manager Magazin

MANAGER MAGAZIN: ERFOLG HABEN – MIT DER RICHTIGEN FIRMENKULTUR

Dass Engagement ein wichtiger Faktor für eine die Performance ist, wird heute nur noch selten bestritten. Die aktuelle Konjunktur begünstigt die Erfolgschancen für Unternehmen zwar generell. Interessant wird es aber, wenn eines Tages die Kurve wieder nach unten geht. Dann wird sich zeigen, welche Unternehmen die richtigen Impulse gesetzt haben, um ihren Erfolg durch schnelle Anpassungen an den Markt und durch Innovationen zu sichern.”

PENNING-STUDIE MIT FORSA: ZWEI VON FÜNF MANAGERN DER MITTLEREN FÜHRUNGSEBENE BLOCKIEREN VERÄNDERUNGSPROJEKTE BEI GERINGEM ENGAGEMENTLEVEL IM UNTERNEHMEN

Zwei Drittel (66 Prozent) der Führungskräfte im mittleren Management treiben Veränderungsprozesse selbst oder unterstützen sie. 22 Prozent dagegen treten als Skeptiker auf, zwölf Prozent sogar als Bremser. Bei niedrigem Engagement von Führungskräften und Mitarbeitern steigt diese Quote deutlich: 41 Prozent der Mittelmanager ziehen im ‚Change‘ nicht an einem Strang mit dessen Förderern. Neben dem Wollen ist vor allem das Können der Mittelmanager oft ein Hinderungsgrund für erfolgreiche Veränderung. Das ist das Ergebnis der Untersuchung „Führungsbarometer“ des Meinungsforschungsinstituts Forsa im Auftrag der Change-Beratung Penning Consulting.

  • Mehr als die Hälfte (54 Prozent) der Mittelmanager arbeitet eigeninitiativ an der kontinuierlichen Verbesserung ihres Bereichs
  • Die Mehrheit der Unternehmen (84 Prozent) setzt Veränderungen proaktiv um, bevor Leidensdruck entsteht – bei niedrigem Engagement sinkt diese Zahl jedoch auf 55 Prozent
  • Mittelmanager füllen ihre Funktionen, wie beispielsweise in den Bereichen Führung und Strategie, bei niedrigem Engagement deutlich schlechter aus

Durchschnittlich übernehmen 31 Prozent der Führungskräfte die Rolle als Treiber und Initiatoren in Change-Projekten, bei hohem Engagement sind dies sogar 43 Prozent. Bei niedrigem Engagement fällt diese Zahl auf ein Viertel der Manager in der mittleren Ebene.

„Es ist grundsätzlich eine gute und erwartbare Quote, wenn fast ein Drittel der Mittelmanager als Treiber von Change-Projekten wirken“, sagt Stephan Penning, Geschäftsführer und Studienleiter bei Penning Consulting. „Ein weiteres Drittel tritt als Mitläufer auf – also als Manager, die den Prozess ohne ausgeprägte Eigeninitiative aber dennoch wohlwollend begleiten. Und ein Drittel lehnt die Veränderung ab oder steht ihr zumindest skeptisch gegenüber. Das ist der Durchschnitt über alle untersuchten Unternehmen. Mit Sorge müssen jedoch Unternehmen mit einem niedrigen Engagement-Faktor betrachten, in welchem Maße bei ihnen Skeptiker und Widerständler auf beinahe die Hälfte des mittleren Managements anwachsen.“

In nur 39 Prozent der Unternehmen füllen Mittelmanager ihre Change-Manager-Funktion in hohem Maße aus
Neben der Haltung der Führungskräfte zu Veränderungsprozessen ist für die Veränderungsfähigkeit von Unternehmen vor allem das tägliche Handeln ihrer Führungskräfte und Mitarbeiter entscheidend. Doch nur in 39 Prozent der befragten Unternehmen füllen die Mittelmanager ihre Change-Manager-Funktion in hohem Maße aus – in denen mit niedrigem Engagement sind es sogar nur sieben Prozent. Ähnlich sieht es bei der Strategieentwicklungsfunktion aus. Diese erfüllen 42 Prozent der Führungskräfte in hohem Maße.

„Hier sehen wir Nachholbedarf. In Zeiten, in denen Unternehmen schnell auf neue Anforderungen reagieren und sich anpassen müssen, braucht es Führungskräfte, die ihren Bereich entsprechend ständig neu ausrichten und gestalten können. Dazu braucht es neben Change-Kompetenzen ein gutes Verständnis für Strategieentwicklung – genau die Funktionen, die laut unserer Studie bisher am wenigsten durch die Mittelmanager übernommen werden. Immerhin: Bei Unternehmen mit hohem Engagement werden die verschiedenen Funktionen zu weitaus größeren Anteilen ausreichend erfüllt.“

Zur Ermittlung des Engagements haben Penning Consulting und Forsa elf Kulturfaktoren definiert und abgefragt. Der Unterschied, gerade bei erfolgskritischen Fragen zum Umgang mit Veränderungen, ist signifikant. So zeigten 82 Prozent der Mittelmanager in Unternehmen mit hohem Engagement eine Stärke darin, ihren eigenen Bereich durch kontinuierliche Anpassungen und Veränderungsbereitschaft zu optimieren. In Unternehmen mit niedrigem Engagement sind das nur 38 Prozent.

Wollen ist eine notwendige, aber erst Können eine hinreichende Bedingung

Stephan Penning sagt: „In unserer Beratungspraxis sehen wir, dass es nicht immer nur um den Willen zu Veränderungen geht, sondern sehr häufig auch um das Können. Zu wenig Führungszeit sowie mangelnde Einbindung in Strategie- und Entscheidungsprozesse führen dazu, dass Führungskräfte weder die nötige Achtsamkeit noch die Kompetenzen haben, um Veränderungen frühzeitig anzustoßen und den Umgang mit Ambidextrie – also der Gleichzeitigkeit von Alltags- und Projektgeschäft – effektiv zu managen.“

Zwar haben 61 Prozent der Mittelmanager die Gestaltungs- und Entscheidungskompetenzen, Veränderungen in ihrem Bereich auf Basis ihres Budgets zu initiieren. Doch nur rund die Hälfte (54 Prozent) nutzt dies, um eigeninitiativ den eigenen Bereich durch kleine Veränderungen und Experimente weiterzuentwickeln. Dies mag zum einen daran liegen, dass die Mittelmanager nur 14 Prozent ihrer Zeit für strategische Managementaufgaben nutzen und zum anderen, dass die Beschäftigung mit Strategieentwicklung, welche die Richtung für eine solche Weiterentwicklung weisen würde, primär beim Top-Management verbleibt (76 Prozent).

Konsequenzen für eine höhere Veränderungsfähigkeit

„Ansätze, die Veränderungsfähigkeit eines Unternehmens zu steigern, müssen komplementär angegangen werden. Einerseits müssen Strukturen geschaffen werden, die Entscheidungen dorthin verlagern, wo die meiste Kompetenz vorhanden ist. Gleichzeitig sollte Achtsamkeit und Austausch zu ersten unternehmensinternen und –externen Veränderungssignalen ermöglicht werden. Es gilt kulturelle Merkmale zu fördern, die das Engagement im Unternehmen und damit auch die Eigeninitiative und die Bereitschaft, selbst neue Lösungen auszuprobieren, steigern“, fasst Penning die Konsequenzen der Studienergebnisse zusammen.

Über die Studie:
Forsa hat im Auftrag von Penning Consulting 90 HR-Chefs befragt. Jeweils zu einem Drittel in Unternehmen zwischen 400 und 500 Mitarbeitern, zwischen 501 und 1.000 Mitarbeitern und mit mehr als 1.001 Mitarbeitern. Um so einen repräsentativen Querschnitt durch verschiedene Unternehmensgrößen und -formen in Deutschland zu erhalten.

Personalwirtschaft

DIE PERSONALWIRTSCHAFT BERICHTET: CHANGE-KOMPETENZ VON MITTELMANAGERN

Eine Untersuchung des Meinungsforschungsinstituts Forsa im Auftrag der Change-Beratung Penning Consulting zeigt die veränderte Positionierung des mittleren Managements in deutschen Unternehmen auf. Die zentrale Herausforderung lautet Ambidextrie –  die Gleichzeitigkeit von Alltags- und Projektgeschäft, die Mittelmanager zunehmend vor große Herausforderungen stellt.

  • Permanente Veränderungsprojekte sind heute Realität und belasten das Mittelmanagement
  • Die Qualität von Führung ist ein entscheidender Belastungsfaktor
  • Mittelmanager brauchen Entscheidungskompetenzen und Freiheiten
  • Starke Mittelmanager wirken aktiv an der Unternehmensstrategie mit

BRAND EINS „BESTE BERATER 2018“: BESTNOTE IN DER KLIENTENBEURTEILUNG

Zum fünften Mal zeichnet das Wirtschaftsmagazin brand eins Penning Consulting mit dem Gütesiegel ‚Beste Berater‘ aus. Die auf Personal- und Change-Management spezialisierte Beratungsboutique erhält seitens der Klienten mit drei Punkten für Beratungsqualität die Höchstwertung und kann damit auch große, teils internationale Anbieter hinter sich lassen. Die Untersuchung hat das Unternehmen statista durchgeführt.

„Wir freuen uns und sind stolz, ein fünftes Mal in Folge diesen wichtigen Preis zu gewinnen“, sagt Stephan Penning, Gründer und Geschäftsführer von Penning Consulting. 293 Beratungsunternehmen haben es auf die Bestenliste von brand eins geschafft – bei mehr als 15.000 Beratungsunternehmen in Deutschland. „Entscheidend ist, dass unsere Klienten uns in der Beratungsqualität vor vielen großen Marktbegleitern sehen. Das bestätigt uns darin, als Boutique darauf zu setzen, die Top-Führungsebene genauso wie das mittlere Management und Mitarbeiter in allen Fragestellungen rund um Führung, Organisation und Change als strategischer Sparring-Partner und operativer Coach auf Augenhöhe zu begleiten. Wir machen lieber weniger, aber das besser.“

Die Auszeichnung erhält Penning Consulting im Bereich: Human Resources

Insgesamt hat brand eins in dieser Kategorie 42 Unternehmen ausgezeichnet, unter anderem McKinsey, die Boston Consulting Group und Kienbaum. Nur ein Drittel dieser Unternehmen konnte die beste Note in der Kundenbeurteilung erzielen.

„Das Ergebnis ist das Resultat sehr harter Arbeit“, sagt Stephan Penning. „Wir fordern unseren Kunden aber auch uns selbst sehr viel ab. In der Zeit von Change als Permanenzanforderung und Ambidextrie, der Gleichzeitigkeit von Alltags- und Projektgeschäft, ist genau das notwendig, wenn langfristig-nachhaltige Ergebnisse erzielt werden sollen. Change ist schon lange keine ‚weiche‘ Disziplin mehr, sondern spürbar kulturelle Ausprägung zukunftsorientierter Unternehmen, die Strategie und Umsetzung aller Bereiche betrifft.“

Manager Magazin

MANAGER MAGAZIN: AGIL, DIGITAL, ERFOLGREICH – WIE KULTUR-VERÄNDERUNG IM UNTERNEHMEN GELINGT

Stephan Penning schreibt in einem exklusiven Gastbeitrag über die hohe Komplexität bei der Veränderung der Unternehmenskultur.

Um den zukünftigen Herausforderungen von Industrie 4.0 und Digitalisierung erfolgreich zu begegnen, ist oft eine Neujustierung der Unternehmenskultur ein unabdingbarer Faktor. Dazu reichen dicke Handbücher und volle Präsentationen nicht aus. „Viel Kommunikation um nichts“, sagt Stephan Penning. „Das wirkt im Zweifel sogar kontrapoduktiv. Denn Kultur, im Management häufig als ‚Soft Factor’ angesehen, kann schlussendlich nur durch die Veränderung von ‚Hard Factors’ nachhaltig beeinflusst werden.“

Das heißt: Nur wer die Abläufe, Prozesse und Strukturen der eigenen Organisation grundsätzlich in Frage stellt und bereit ist zu verändern, wird damit auch seine Kultur weiter entwickeln können.

Wirtschaftswoche

Stephan Penning, ein auf Change-Management spezialisierter Berater, bezeichnet die Unternehmenskultur als die Summe der Gewohnheiten einer Organisation. Dürfen Mitarbeiter frei entscheiden, wie sie ihre Arbeit machen? Gehört Transparenz zum Unternehmen oder herrscht Geheimniskrämerei? Wie ist der Umgang mit Kunden und Lieferanten? Wie arbeiten Teams miteinander und wer organisiert sie? Schleppen sich die Angestellten mit Fieber ins Büro oder schicken die Chefs ihre Leute nach Hause, wenn sie nicht fit sind? Was passiert, wenn jemand einen Fehler macht?

Deswegen ließe sich eine Unternehmenskultur nicht durch einen Tischkicker oder mit einer pompösen Veranstaltung verändern. “Die Unternehmenskultur ist immer das Resultat der formalen Strukturen”, so Penning. Diese gelte es zu verändern.

Er spricht von neuralgischen Knoten im Unternehmen. Das Management müsse sich also fragen: “Was in unserer Kultur behindert zum Beispiel exzellente Performance?”, so der Berater. Man solle sich im Klaren sein, dass diese Fragen beziehungsweise die Antworten darauf unweigerlich zu Konfliktsituationen führten.

Penning spricht außerdem von einem Prozess der kleinen Schritte. “Veränderungsansätze müssen ausprobiert und die Wirkung genau beobachtet werden.” Die gute Nachricht: “Die Konflikte mit dem höchsten Leidensdruck lassen sich auch am schnellsten lösen” sagt er.

Beteiligung: So viel wie nötig, so wenig wie möglich

Dafür sei es aber wichtig, dass schnelle Entscheidungen getroffen werden. Allgemein ist Penning – entgegen des Trends – kein Freund von allumfassender Beteiligung. “Partizipation gilt es funktional einzusetzen. Sie muss stets einen konkreten Zweck erfüllen. Sonst ist sie wirkungslos oder eher hinderlich.” Wer das komplette Unternehmen vom Pförtner bis zum CFO darüber abstimmen lasse, ob die Expansion nach China eine gute Idee ist, lähme sich nur selbst. “Gerade in der Kulturentwicklung ist es die zentrale Aufgabe der Top-Führungskräfte, die Veränderungen ganz bewusst zu steuern”, sagt Penning. “Dazu bedarf es einer klaren Linie.”

Ob das Unternehmen letztlich Top down oder Bottom up geführt werde, oder ob es flache Hierarchien mit einem Entscheider an der Spitze gebe, sei dagegen egal, sagt Penning. “Auf den Mix kommt es an. Manche Situationen erfordern das eine oder andere Modell

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Coachen die meisten Unternehmen ihre Führungskräfte falsch?

Stephan Penning: Ein Trainer sollte zunächst danach fragen, welche Strategie überhaupt benötigt wird. Und dann versuchen, das passende didaktische Format zu finden, damit die Teilnehmer die gewünschten Kompetenzen erwerben können. Dafür ist ein Training nicht immer der richtige Rahmen. Das kann als Seminar geschehen, aber beispielsweise auch im Selbststudium. So lassen sich neue Inhalte im Alltag gleich einbauen. Für viele Führungskräfte ist es ohnehin schwierig, sich mehrere Tage am Stück aus dem Alltagsgeschäft herauszuziehen.

Wie finde ich heraus, wo ich den größten Lernbedarf habe?
Ich nenne das die ‚Treppe des Lernens’: Der Bedarf lässt sich zunächst über Feedback-Gespräche ausloten. Ist das Problem identifiziert, muss der Vorgesetzte als nächste Symptome von Ursachen trennen. Gibt ein Mitarbeiter beispielsweise seine Aufgaben grundsätzlich zu spät ab, sieht es so aus, als bräuchte er ein besseres Zeitmanagement. Genauso gut könnte das Problem aber auch darin liegen, dass er sich nur schlecht abgrenzen kann oder dass er es nicht schafft, seine Konzepte zu realisieren – er bekommt sie einfach nicht richtig auf die Schiene. Wird die Ursache nicht erkannt, ist das eine Fehlerquelle, warum Trainings nicht wirken können.

Wie sollte eine Führungskraft weiter vorgehen?

Sie ist Vorbild und bespricht die Probleme, treibt aber auch den Ausbau von Lösungen voran. Dazu muss sie – und das ist der vierte Punkt – delegieren können, den Mitarbeiter bei der Realisierung seiner Ideen machen lassen. Die letzte Stufte auf dieser Treppe des Lernens wäre die völlige Selbständigkeit. Das fällt vielen Mitarbeitern schwer. Hier kann das Seminar unterstützen – aber das Einüben geschieht im Alltag.

Wie schafft man es, dass der Mitarbeiter sich verantwortlich fühlt und so agiert?

Ein Maß an Selbstreflexion und Eigeninitiative gehört dazu. Der Mitarbeiter muss sich fragen, worin bin ich gut, wo muss ich mich verbessern? Eine solche Haltung kann und muss aktiv durch Unternehmenskultur und Führungskräfte gefördert werden. Dazu gehört es, die richtigen Motivationsanreize zu setzen. Führungskräfte müssen verdeutlichen: Wer sich ein Thema durch Lernen selbst erarbeitet hat, hat Erfolg, der honoriert wird. Erfolg und Anerkennung gehören zu den stärksten Motivationsfaktoren.

Wie wendet man den Lernprozess auf die gesamte Organisation an?

Jedes Unternehmen muss lernen, sich an sich verändernde Bedingungen anzupassen. Für eine Führungskraft bedeutet das, Neues nicht abzulehnen, sondern zu hinterfragen. Wie, beispielsweise, wirken sich Entwicklungen auf die Kultur des Unternehmens aus? Wie werden Strukturen und Prozesse beeinflusst? Die Fähigkeit, sich permanent anzupassen, zeichnet die Qualität einer Führungskraft aus. Nur so entwickelt sich ein Unternehmen zu einer lernenden Organisation.

Welche Eigenschaften benötigt eine Führungskraft außerdem?

Sie sollte lern- und veränderungsbereit sein. Sie zeichnet sich auch dadurch aus, flexibel reagieren zu können, aber sie kommuniziert immer auf Augenhöhe mit den Mitarbeitern. Eine gute Führungskraft sollte nicht statusorientiert denken und immer wertschätzend agieren. Dazu gehört auch, konfliktfähig zu sein, in der Lage zu sein, Lösungen im Team zu erarbeiten.

Kann jeder Führungsverhalten lernen?

Das Talent, führen zu können, ist schon unterschiedlich ausgeprägt – das kann nicht jeder. Man muss Menschen zu Lösungen führen können, sonst bleibt man doch lieber eine gute Fachkraft.

PERSONALWIRTSCHAFT: WIE WANDEL WACHSTUM MÖGLICH MACHT

Change Management wird heute häufig im Kontext von schmerzhafter, wenngleich notwendiger Veränderung diskutiert. Ein strukturierter Change-Prozess kann jedoch auch nachhaltiges Wachstum ermöglichen, wie im Falle der Fitness-Studiokette Jumpers.

Gastbeitrag von Stephan Schulan, Geschäftsführer Jumpers Fitness, & Stephan Penning zum Chnage-Prozess des Fintessunternehmens.

Dass qualitativ hochwertige Fitness-Studios zugleich teuer sein müssen, wollten Stephan Schulan und Kurt Künzel nicht akzeptieren. Die meisten Studios warten mit einem Angebot wie zum Beispiel Solarien auf, die nur von wenigen Gästen genutzt, aber von allen gemeinschaftlich bezahlt werden. Darum gründeten die ehemaligen Franchise-Nehmer im Jahr 2008 ihre eigene Fitness-Studio Marke „Jumpers“, die hohe Qualität mit günstigem Preis garantieren sollte. Das Konzept geht auf und so gelang es den Gründern innerhalb von nur fünf Jahren, im süddeutschen Raum zehn Studios zu eröffnen.

Aus einer Idee war ein gut laufendes mittelständisches Unternehmen geworden – das im Jahr 2013 aber an seine Kapazitätsgrenzen gestoßen ist. Aufgrund ungenügender Managementstrukturen war es Jumpers nicht mehr möglich, weiter zu expandieren. Denn die Gründer betreuten zu überwiegenden Teilen ihre Studios operativ selbst, für eine strategische Weiterentwicklung waren die notwendigen personellen und strukturellen Kapazitäten nicht geschaffen worden. Dies erkannten Schulan und Künzel und beteiligten im gleichen Jahr die auf mittelständische Investments spezialisierte Nord Holding aus Hannover am Unternehmen, um die finanziellen Ressourcen für die Aufstellung einer funktionierenden Organisation zu sichern, vor allem aber auch, um Know-how ins Unternehmen zu holen. Um in mittlerer Frist die Studioanzahl verdoppeln zu können, wurden ehrgeizige Ziele definiert:

  • Aufbau einer modernen Organisationsstruktur inklusive der Etablierung einer zweiten Führungsebene,
  • Aufbau einer Firmenzentrale und Entwicklung von Zentralfunktionen,
  • Einführung von unternehmensweiten Standards und Prozessen,
  • Entwicklung einer Jumpers-spezifischen Unternehmenskultur.

Das Erfolgsrezept der Clubs sollte bestehen bleiben. An den meisten anderen Stellen galt es das Unternehmen zu verändern. Sparringspartner für diesen komplexen Prozess wurden die Change-Experten der Kölner Unternehmensberatung Penning Consulting.

Führungsstrukturen sind nötig

Zwar war für die einzelnen Studios jeweils ein Studioleiter eingesetzt, faktisch hatten die beiden Gründer aber bisher die meisten operativen Entscheidungen stets selbst getroffen. Dadurch gab es bei Jumpers im Jahr 2013 keine zweite Führungsebene und keine wirklichen Führungskräfte unterhalb der Geschäftsführung. Wenn Jumpers jedoch expandieren sollte, würde die Geschäftsführung Zeit für Auswahl, Evaluation und Aufbau der neuen Studios benötigen. Zeit, die sie bisher nicht hatte. Darum war der erste Schritt für die weitere Expansion die Etablierung von Führungsstrukturen.

Vor der Benennung oder Rekrutierung von Führungskräften stand zunächst folgende Frage im Raum: Welches Führungsverständnis benötigen wir, um die Entscheidungen künftig von der Geschäftsführung auf eine zweite und dritte Ebene zu verlagern und somit der Geschäftsführung den Freiraum für strategische Arbeit zu geben, den sie eigentlich benötigt? Entscheidungen sollten künftig auf der Ebene getroffen werden, die im Tagesgeschäft unmittelbar mit einer Fragestellung befasst ist und damit die größtmögliche Fachkompetenz für eine Entscheidung in der jeweiligen Sache aufweist.

Führungsphilosophie etablieren

Dazu hat die Geschäftsführung mit Unterstützung von Penning Consulting eine Führungsphilosophie entworfen: Führung ist ein Produkt, das dem Mitarbeiter helfen soll, sein volles Potenzial zu entfalten. Ein Produkt, das vor allem auf die Befähigung und weniger auf die Kontrolle von Mitarbeitern setzt. Führungskräfte sollten sich als Coaches begreifen, die über Vision und Impulse motivieren sowie bei den Entscheidungen Hilfestellungen anbieten, bei der die nächste Ebene auf Schwierigkeiten stößt, weil sie (noch) nicht über die ausreichenden Kompetenzen verfügt.

In der Folge wurde zunächst im Unternehmen geprüft, welche Studioleiter und Mitarbeiter eine solche Führungsphilosophie teilen und leben würden und wer die notwendigen Kompetenzen dazu bereits besaß oder zumindest Potenziale dafür aufwies. Die lokale Führung der Studios sollte künftig durch die Studioleiter mit operativer Entscheidungsbefugnis erfolgen. Als mittlere Managementebene wurden „Clubbetreuer“ eingeführt. Jeder Clubbetreuer ist mit der Supervision und dem Coaching mehrerer Studioleiter beauftragt. Sie berichten an den Leiter Clubbetreuung, der unterhalb der Geschäftsführung eingesetzt worden ist.

Bezogen auf das Führungsverständnis bedeutet das: Der Leiter coacht die Clubbetreuer, diese coachen die Studioleiter, welche wiederum für die einzelnen Mitarbeiter als Coach fungieren. Die meisten neuen Führungskräfte konnten intern rekrutiert und befördert werden.

Diese Struktur in Verbindung mit der Führungsphilosophie hat dazu geführt, dass Entscheidungen heute von der Ebene beziehungsweise der Führungskraft getroffen werden, die am nächsten an der Problemstellung dran ist – und nicht von derjenigen, die sich als formal-hierarchischer Entscheider versteht. Das Ergebnis: Die Geschäftsführung ist heute nahezu vollständig von operativen Aufgaben in der Studiosteuerung entlastet.

Aufbau einer Zentrale und Einführung von Zentralfunktion

Die Einführung dieser neuen Führungsstruktur legte auch den Grundstein für den Aufbau einer Unternehmenszentrale mit den zugehörigen Zentralfunktionen, die bis zum damaligen Zeitpunkt in dieser Form nicht existierte. Es wurden die Abteilungen Finanzen/Controlling, Personal, IT und Expansion eingerichtet mit überwiegend vom Drittmarkt angeworbenen Mitarbeitern besetzt, da bis auf einen IT-Spezialisten intern keine Kandidaten zur Verfügung standen.

Der Aufbau dieser Struktur stellte neben der noch ungeübten Führungsorganisation der Studios eine große Herausforderung dar. Die neuen Führungskräfte und operativen Mitarbeiter der Studios waren die Existenz einer Zentralorganisation bisher nicht gewohnt, haben sie doch alle Themen stets direkt mit der Geschäftsführung abgestimmt beziehungsweise dort Entscheidungen eingeholt. Die Anzahl an Menschen, mit denen sie nun intern kooperieren mussten, stieg damit schlagartig an.

Darum war zunächst einmal zu klären: Wer stellt Ansprüche an wen? Wer hat welche Verpflichtungen? Wer steuert wen – die Zentrale die Studios oder anders herum? Welche Rolle spielt künftig die Geschäftsführung? Dieses neue Governance-Modell musste damit unweigerlich zu Konflikten führen. Konflikte, die im Vorfeld einkalkuliert waren und in der Folge produktiv genutzt werden sollten, um gemeinsam mit Penning Consulting unternehmensweite Prozesse einzuführen, Rollen zu definieren und alle Führungskräfte und Mitarbeiter an dieser Rollenverteilung und neue Organisation durch intensive Schulungen und Trainings heranzuführen. Denn eins ist zu konstatieren: Die Neuaufstellung hat auch zu Ängsten bei den Mitarbeitern geführt, die den Weg ins Unbekannte beschreiten mussten. Gerade an dieser Stelle war externe Hilfe besonders wichtig, um diese Ängste durch intensive Begleitung im Arbeitsalltag mit den neuen Aufgaben, der neuen Rolle, in der neuen Struktur abzubauen.

Um ein Beispiel zu nennen: Der umfangreiche Ausbau der Zentrale führte dort zu Beginn zu einer Anfrageflut seitens der einzelnen Mitarbeiter der Studios. Darum musste ein konsistenter Prozess eingeführt werden: Studioleiter sprechen mit Clubbetreuern, diese sind die zentrale Anlaufstelle für alle Leitungsfunktionen in der Zentrale. Ihre Aufgabe ist es, die operative (Studios) und die strategische Welt (Zentrale) zusammenzuführen und die für das Unternehmen zweckdienlichste Lösung für Konflikte zu finden.

Befähigung von Führungskräften und Mitarbeitern

Der hier dargelegte Umbau hat den Führungskräften und Mitarbeitern von Jumpers eine sehr hohe Veränderungsbereitschaft abverlangt – im Übrigen auch der Geschäftsführung, die nun nicht mehr ins operative Tagesgeschäft involviert war. Auch am eigenen Beispiel hat diese den neuen Weg gemeinsam zu beschreiten und mitzugestalten. Wer das – unabhängig von seinen Gründen – nicht möchte, muss das Unternehmen verlassen. Auch wenn dies nur schweren Herzens geschehen ist, musste sich Jumpers von einigen Mitarbeitern in diesem Veränderungsprozess trennen.

Diejenigen jedoch, die den Change mitgehen wollten, galt es nun schnellstmöglich für ihren neuen Rollen und Aufgaben zu befähigen. Dazu wurden durch Penning Consulting zum ersten Mal in der Firmengeschichte von Jumpers unternehmensweite und rollenspezifische Kompetenzprofile erstellt und ein individuelles Stärken-/Schwächen-Bild der jeweiligen Führungskräfte und Mitarbeiter entworfen. Dies ermöglichte es abzulesen, welche Potenziale bereits abgerufen und welche Lernfelder jeder Einzelne hatte. So war es den jeweiligen Vorgesetzten möglich, jeden einzelnen Mitarbeiter effektiv in seine neue Rolle hineinzucoachen. Dabei wurde der Bewertungs- sowie der Entwicklungsprozess strukturiert und systematisiert. Als Coach für die Führungskräfte agierten die Geschäftsführung und Penning Consulting.

Festigung einer neuen Unternehmenskultur

Aus der Erwartungshaltung, Veränderung anzunehmen und mitzugestalten, ist der Kern einer neuen Unternehmenskultur von Jumpers erwachsen. Denn die Geschäftsführung hat beschlossen: Auch zukünftig soll allen Führungskräften und Mitarbeitern stets eine hohe Veränderungsbereitschaft abverlangt werden. Bei jedem weiteren Studio, das neu eröffnet wird, soll hinterfragt werden, ob Organisation und Prozesse noch zusammenpassen? Was muss verändert werden? Wie muss diese Veränderung geschehen? Jumpers hat den Anspruch, jederzeit in der Lage zu sein, Anpassungen rasch und konsequent vorzunehmen. Dazu bedarf es einer speziellen Unternehmenskultur, die vor allem Agilität in den Mittelpunkt stellt – sowohl die der Organisation selbst als auch die der Mitarbeiter. Diese Kultur zu entwickeln, dazu hat nicht nur der bereits begonnene Veränderungsprozesse beigetragen. In gezielten Workshops zur Kulturentwicklung wurden Prinzipien der Zusammenarbeit definiert und inhaltlich mit Leben gefüllt. Immer auch unter der Fragestellung: Was dient dem Kunden?

Und so fußt die heutige Unternehmenskultur von Jumpers auf flachen Hierarchien trotz klarer Zuständigkeiten, einem Führungsverständnis, das die Führungskraft als Dienstleister des Mitarbeiters beschreibt, Performance als wichtigstem Faktor der Kundenzufriedenheit, auf der Ausbildung Mitarbeitern zu den besten der Fitnessbranche. Das sind die Säulen der heutigen Unternehmenskultur von Jumpers.

Um diesen Ansprüchen gerecht zu werden, versteht sich Jumpers heute als lernende High-Performance-Organisation. Sie bietet jedem Mitarbeiter die Chance, bei der Etablierung einer deutschlandweit führenden Fitnesskette zu partizipieren, in der sich jeder nicht nur ständig weiterentwickeln kann, sondern sogar muss. Dafür erhält er die Möglichkeit, unternehmerisch zu arbeiten und persönliche Verantwortung zu übernehmen.

Ergebnis: Wachstum ermöglicht

Jumpers ist es gelungen, mithilfe eines tiefgreifenden Veränderungsprozesses die angepeilten Ziele zu erreichen. Die Studioanzahl konnte in nur drei Jahren verdoppelt und die neuen Studios konnten nahtlos in die Organisation eingefügt werden. Die Etablierung der neuen Führungs-, Organisations- und Prozessstruktur, in Verbindung mit der sich daraus entwickelnden Unternehmenskultur, ermöglicht es Jumpers zudem, auch zukünftig weiter zu expandieren und damit seine Wachstumsstory fortzuschreiben.

Handelsblatt

HANDELSBLATT: KRAFT ALLEIN REICHT NICHT AUS

Wenn Unternehmen sprunghaft wachsen, vergessen sie eins oft: die Mitarbeiter für den gewählten Kurs zu begeistern. Viele Mittelständler konzentrieren sich zu sehr aufs Finanzielle. Das allein reicht jedoch nicht. Penning Consulting hat das Unternehmen Jumpers Fitness auf seinem Wachstumskurs begleitet. Dabei hat nicht alles auf Anhieb geklappt.

Dem Handelsblatt, das heute ausführlich über Strategie und Umsetzung der Expansion der Fitness-Kette berichtet, sagt Stephan Penning: “Zum erfolgreichen Change-Prozess gehört es, Zweifler zu überzeugen. Das gelingt vor allem, indem man schnelle Erfolge erzielt. Denn diese schaffen die notwendige Motivation. Um diese Veränderungsgeschwindigkeit zu erzeugen, ist es von zentraler Bedeutung, den Fokus der Mitarbeiterführung zu verändern: weg von Delegation und direkter Anweisung hin zu Befähigung zur eigenständigen Lösung komplexer Aufgaben. Nur so lässt sich eine nachhaltige Lern- und Leistungskultur im Unternehmen etablieren.”